A weekends fairy tale about quassel-webserver (German) • November 8, 2023
Tags: Development

Es war einmal ein Quassel Webserver, der vor vielen Jahren, es war 2014, in dem Repository quassel-webserver durch den ehrenwerten Ritter magne4000 seinen Ursprung fand.

Fortan begab es sich, dass bis in das Jahr 2017 regelmäßig Aktualisierungen in Form elegant gekleideter Features und üppiger Bugfixes Einzug fanden.

Doch mit Voranschreiten der Zeit wurde eben diese Zeit auch immer knapper und die Wildnis tat, was sie immer und bis in die Unendlichkeit tun würde.

Der Quassel Webserver war bedeckt von einer dicken Schicht technischen Staubes.

Die Sonne schien durch die Fenster des fast vergessenen, gruselig anmutenden Raumes, in welchem jenes wunderliche technisch-elektronische Ungetüm seit Jahren, ungeachtet vom Rest der Welt, in der hintersten Ecke stand und seinen Dienst tat. Bedeckt von einer fast unnatürlich dicken Staubschicht, blinken unaufhörlich wild die kleinen Dioden, welche trotz der fehlenden Attraktivität, aber auch Dank fehlender Alternativen, dem Gerät treu bleibende Nutzer vermuten lassen.

Eines Tages, so kam es wie es kommen musste, bemerkte der weit entfernt lebende stille Beobachter, unter Einsatz eines viel zu großen Fernglases, dass immer mehr dieser wundervoll und voller Leben blinkenden Lämpchen langsam erloschen. Wie Fliegen, die unbestimmt lange um eine Lampe herumfliegen, als könnten sie nicht aufhören und würden, wenn ihre Zeit kommt, abstürzen oder die Lampe verlassen, um zu einer noch greller scheinenden weiterzufliegen, so würde jene Lampe den Sinn verlieren stets vor sich hin zu glimmen.

So fasste sich der stille Beobachter, der nicht zugeben wollte, dass er selbst einer dieser Fliegen gewesen wäre, wenn es sie denn gäbe, ein Herz und machte sich auf den Weg um etwas Lebensenergie zu sammeln, die er dem Gerät neu einhauchen könnte.


Auf seiner Reise aus dem Tal "N-Ode 6", welches bis auf ein paar alte, zerzauste Menschen und Bibliotheken, kaum noch Leben enthielt, kam der Beobachter an so manch interessanten Ortschaften vorbei, denen er, hätte er nur genug Zeit gehabt, gerne einen Besuch abgestattet hätte.

Gleichermaßen gab es jedoch auch unerwartete Abstecher in dunkle, grauenhafte Ecken, die sich niemand hätte träumen lassen. Was dort auf den zum Protagonisten mutierenden Beobachter einer angeblichen "fairy tail" Story wartete, kann nicht anders als das pure Grauen, das absolut verzehrend und Schrecklichste beschrieben werden, was sich jemals ein Individuum hätte vorstellen können.

Nach tagelangen Qualen erhob sich ein Protagonist aus der Asche, wie ein Phönix, der das erste Mal das Licht der Welt zu sehen bekommen würde.

Nur in dessen Träumen würden noch Bilder vergangener Tage aufblitzen, die den Aufwand des Weges vermuten ließen. So erinnerte er sich noch vage, opferte er einem Unbekannten einen Groschen, so möge er ihn aus einer misslichen Lage befreien, in welche er sich nicht ganz unschuldig selbst gebracht hatte.

Stellte dieser sich vor als Sir De von Bugger, so war der Umgang mit jenem Fremden noch umständlicher, als dessen Namen auszusprechen zu versuchen. Seine Kleider waren fein, fast unwirklich, irgendwie fehl am Platz und dennoch zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Nicht selten, so erzählte Sir De von Bugger, würden sich Beobachter und Protagonisten in diese Sümpfe verirren oder vor unüberwindbar scheinenden Klippen stehen, während sie auf einer Reise der Selbstfindung und Entwicklung sind, zu einem Ziel, welches oft näher zu sein scheint, als es tatsächlich ist. Seine Hilfe würde er jeder noch so verlorenen und zerrissenen Seele anbieten, doch nur wenige sind bereit den Preis zu zahlen, um nicht von mit Reißzähnen ausgestatteten Antagonisten in die mit Skeletten, von mit Unglück und Schwäche gestraften Protagonisten, gefüllte Tiefe gezogen zu werden.

Und erneut, das Ziel nur noch wenige hundert Meter entfernt, das Aufblitzen einer Erinnerung eines gemeinsamen Kampfes des Protagonisten und Sir De of Bugger gegen ein, wie aus einem Albtraum entsprungenen Monster, welches in der Gegend allgemein als TLS bekannt war. Eine von den angrenzend lebenden Dorfbewohnern gewählte Bezeichnung für "The Longest Scream". Zumindest von denen, die noch übrig waren. Der Pfad der "Secure Connection" führte direkt durch jenen seltsam leuchtenden Ort, an welchem das Ungeheuer, scheinbar allwissend, bereits auf die zwei Weggefährten wartete.

"Angriff auf 3!", rief Sir Bugger, während sich TLS ohne zu warten bereits auf dessen Abendessen stürzte. Und nein, das Abendessen stellte keine großzügig mit Trauben und Brot belegte Platte dar, sondern jede Genossen, die wie Pechvögel auf dem Pfad der Vernichtung unterwegs waren. Der Protagonist zögerte nicht und lieferte sich einen, von außen durchaus spektakulären Kampf mit TLS, für welchen so mancher nicht geringen Einlass in eine Arena gezahlt hätte. Das Ungetüm wich, ohne müde zu werden, geschickter als erwartet jedem weiteren Schlag des mit Präzision geführten Schwertes aus, welches mit atemberaubend, die Luft zerschneidender Geschwindigkeit, hin und her sauste.

Ohne einen einzigen Anflug von Müdigkeit kämpfte TLS weiter, als ginge es um das Leben seiner gesamten Spezies. So machten sich die beiden Helden nach Stunden voller Blut und Schweiß bereit zum Rückzug, um den weit weniger gefährlichen Weg zu nehmen, welcher überraschender Weise fast parallel neben dem (irgendwie ironisch) "Secure Connection" genannten Pfad entlang führte, jedoch die Position des Ungeheuers weise mied.

Noch weitere Nächte wird diese Erinnerung den Protagonisten als Albtraum verfolgen und ihn drängen eines Tages zum Ungetüm zurückzukehren, um es besser ausgestattet ein für alle Mal zu bezwingen. Auf dass er es versuchen und nicht scheitern möge!

In gleichem Maße, wie es sich hierbei um eine "fairy tale" handelt, war der tatsächliche Weg zum Quassel Webserver schmerzvoll. Viel mehr kann er als ein großes Abenteuer des Protagonisten und dessen treuen Begleiters beschrieben werden. Wie so oft ist das Ziel beim Erreichen viel kleiner und weniger eindrucksvoll als erwartet. Und dennoch überwiegt die Freude des Resultats, wo doch oftmals gerade der Weg das Ziel ist.

Wie eine Fee, die ihre glänzenden Flügel öffnet, war es der Beobachter, der Dank des Weges zum Protagonisten wurde und beim Erreichen seines Ziels nur einmal kräftig durchschnaufen musste, bevor sich die Fenster wie von selbst vom Dreck befreiten und der Staub wie von Zauberhand verdampfte.

Nach jahrelanger Unscheinbarkeit war sein Leid zu Ende und für den Quassel Webserver fing die Freude von neuem an.

Der Protagonist richtete quassel-webserver seinen Raum neu ein, auf dass dieser für alle Zeiten einladend und lichtdurchflutet wirken würde. Ein Schelm wer böses denkt, ob es nun so war oder nicht, stellt es euch einfach so vor.

Mögen die Fliegen wieder fliegen, wie Fliegen um das Licht, das nie schwächer geworden wäre.